Zusammenfassung
Irgendwann – lange bevor es die AfD gab – sind den großen Volksparteien in Deutschland die Wähler abhandengekommen. Die Schrumpfkur für CDU/CSU und SPD war allerdings weitgehend selbstverschuldet. Die Gründe analysiert forsa-Chef Prof. Manfred Güllner in seinem neuen Buch „Der vergessene Wähler“. Er berichtet, wie die Wähler und Nichtwähler die politischen Akteure seit Beginn des zweiten Versuchs, die Demokratie in Deutschland zu etablieren, wahrgenommen und bewertet haben und wie deren Wünsche, Hoffnungen, Ängste und Erwartungen von den Parteistrategen der Union wie der SPD über Jahrzehnte missachtet wurden. Die deutsche Politik und auch die Medien kümmerten sich in immer stärkerem Maße um Randthemen und Randgruppen. Die Sorgen und Nöte der großen Mehrheit, der oft beschworenen aber zunehmend vernachlässigten Mitte der Gesellschaft, fanden indes nur noch geringe Beachtung. Das massive Anwachsen der „Partei der Nichtwähler“ ist eine logische Konsequenz.
Güllners Blick auf die Parteiengeschichte der Bundesrepublik nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus zeigt den drastischen Vertrauensverlust der einstigen Volksparteien. Am Ende der Analyse steht die Frage: Ist diese Entwicklung unumkehrbar? Oder kann das lange Siechtum der Volksparteien noch kuriert werden?
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 7–12 Vorwort 7–12
- 115–140 6. Pannen, Pech und Pleiten: Die Kanzlerschaft Helmut Kohls bis zur Wiedervereinigung 115–140
- 195–216 11. Die Ära Merkel 195–216
- 227–228 Dank 227–228
- 229–232 Literaturverzeichnis 229–232
4 Treffer gefunden
- „... Mitgliedern ähnlich viele Mitglieder wie in der Weimarer Republik und deutlich mehr als aktuell 2017 – und das ...” „... Zentrums-Partei der Weimarer Republik als Sammelbecken aller Christen gedacht, blieb dank der Dominanz von ...” „... Weimarer Republik am schwersten betroffen. Es war deshalb auch für die SPD nach dem Zusammenbruch des ...”
- „... Welt. Die Weimarer Republik ging aber nicht dadurch zugrunde, dass sich die Mehrheit der Deutschen den ...” „... nicht. Gescheitert ist die Weimarer Republik daran, dass die Demokratie auch von den meisten, die nicht ...” „... hatten, sehnte sich kaum jemand nach der Weimarer Republik zurück. Wie wenig beliebt die Weimarer ...”
- „... können. Anders als in der Weimarer Republik waren im Grundgesetz große Hürden aufgerichtet worden, um ...” „... formte das Kanzleramt zur Machtzentrale der neuen Republik. Mit Hilfe von Hans Globke und Otto Lenz ...” „... zur Machtzentrale der Republik ausgebaut. Und das „Bundespresse- und Informationsamt“ mit einem Stab ...”
- „... in der Weimarer Republik – gefestigt und von der übergroßen Mehrheit der Bürger akzeptiert. Union und ...” „... Republik mit Kurt-Georg Kiesinger den Kanzler und sechs weitere Minister. Drei Minister stellte die CSU ...” „... viele Intellektuelle in der Republik ab. Ihr Widerstand gegen die Pläne der Gro- ßen Koalition stärkte ...”