Kultur, Entwicklung und "Cultural Turn"
Ursprung, Bedeutung und Wandel von euro- und ethnozentristischem Kulturverständnis im Kontext liberaler Entwicklungs- und Modernisierungstheorien
Zusammenfassung
Kultur hat in (neo-)liberalen Entwicklungs- und Modernisierungstheorien zwei wesentliche Dimensionen: einerseits soll sie in den weniger industrialisierten Staaten einen gesellschaftlichen Wertewandel, von vermeintlich rückständigen Wirtschaftsweisen hin zu konkurrenzfähigen, säkularen Volkswirtschaften, bewirken. Zum anderen werden damit angeblich entwicklungshemmende und vergangenheitsorientierte Traditionen und Normen als defizitär diskreditiert. Trotz des offensichtlichen Scheiterns dieser Theorien erlebt die staatliche Entwicklungspolitik seit Verabschiedung der Millennium Development Goals und den darauf aufbauenden Sustainable Development Goals eine sich selbst wieder legitimierende Renaissance. Als Gegenentwurf dazu rücken kritisch-alternative Ansätze die Autonomie sowie die Bewahrung kultureller Identitäten der von Entwicklung „betroffenen“ Gesellschaften in den Fokus. Torben Ehlers verfolgt im vorliegenden Buch zwei wesentliche Absichten: Zum einen untersucht er in Anlehnung an Foucault, wie die Überreste eines kulturellen Rassismus das dominierende, universalistische Kulturverständnis prägen. Andererseits wird aufgezeigt, wie sich auf Nicht-Diskriminierung, Gleichheit, Empathie und Respekt basierende Kulturkonzepte ohne vorbelastende Ideologisierung vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart gebildet haben und neue Lösungswege im Bereich partnerschaftlicher Entwicklungszusammenarbeit als gegenseitigen kulturellen Lernprozess auf Augenhöhe anbieten.
- 449–450 10 Über den Autor 449–450
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- „... des zweiten Weltkriegs koloniale bzw. imperiale, auf Evolutionismus, Biologismus und auf bürgerlicher ...” „... erster Linie nicht auf das bürgerliche Subjekt abzielen, sondern in einem erweiterten Sinn von ...” „... darstellt. In den Ansätzen wird zwar aus heutiger Sicht eine konservativ-bürgerliche Sprache benutzt, aber ...”
- „... nicht-subjektive Bedeutung“ (ebd.: 290). 2.2 Foucaults „Werkzeugkiste“ Zu Recht werden in der Fachliteratur ...” „... legitimen Rechte des Souveräns und die gesetzmäßige Verpflichtung zum Gehorsam. Repressive Machtsysteme sind ...” „... Sicherheitstechniken im Sinne der heutigen bürgerlichen Gesellschaften durch den Staat und dessen Institutionen ...”
- „... bürgerlicher Klassengesellschaft in Nationalstaaten während des Imperialismus eine – nun ...” „... Begriffs langsam auch auf die Oberschichten des bürgerlichen „Mittelstands“ jenseits des Gelehrtentums und ...” „... Protestantismus schafft eine neue Ethik übernatürlicher „Berufenheit“, durch die sich bürgerliche Lebensweisen ...”
- „... nehmen, wie z.B. bei der sich für Selbstbestimmung und indigene Rechte einsetzenden zapatistischen ...” „... homogenes, bürgerlich-freihändlerisches Wachstum zu Demokratie und Frieden oder durch nationalistische ...” „... Weise, wie soziale Gruppen, Gemeinschaften und Gesellschaften soziale Konflikte lösen, Recht ausüben ...”
- „... , Klassen und Milieus hinterfragt werden. Grundsätzlich dominiert ein bürgerlich ...” „... , die der Welt Bedeutung von Wirklichkeit jenseits von bürgerlichem Universalismus oder eines ...” „... universalistisch-bürgerlichen Sinne beispielsweise von der Frankfurter Schule um Herbert Marcuse, Max Horkheimer und Theodor W ...”
- „... gängige Vorstellung, wie bürgerliche Entwicklung umgesetzt werden soll, in unterschiedlichen ...” „... Vorstellung vom Fortschreiten der römisch-bürgerlichen Lebensweise von Augustinus (vgl. Augustinus ...” „... Staatsgewalt als Grundlage bürgerlicher Staatsphilosophie (1651; hier: 1966). Gesellschaft als ökonomische ...”
- „... ' politische Philosophie zwischen Machttheorie des Rechts und Rechtstheorie der Macht“, in: Elbe, Ingo und ...” „... seiner Bürger“ (Pol 7 1333 a), in: ders. (2005): „Politik“ (hg. von Flashar, Hellmut und Rapp, Christof ...” „... /rechtfertigung-und-legitimationvon-kolonialismus [zuletzt abgerufen: 09.03.2016]). Eckhart, Wolfgang Uwe (1997): „Medizin und ...”
- „... Identitätskonstruktionen dienen dazu, einen sozialen Zusammenhang bei der Artikulation von Ansprüchen, Rechten und ...” „... institutionalisierten Terrains wie dem Staat, auf denen Ressourcen und Rechte bewegt werden, als soziokulturelle ...” „... regulationstheoretische Akteurszentrierung 374 schon recht nahe kommt. Bis heute werden sog. „Unterentwickelte“, die ...”