Zusammenfassung
Der türkische Ehrbegriff wurde bislang überwiegend im Feld der traditionellen Rollenvorstellungen von Frau und Mann verortet. Gabriele Sigg befreit den Ehrbegriff aus diesem patriarchalen Machtzusammenhang und macht ihn so für moderne Gesellschaften fruchtbar.
Am Beispiel der Handelsehre auf dem Großen Basar in Istanbul wird die Veränderung der Charakterstruktur von einer vormodernen zu einer modernen Gesellschaft dargelegt. Dabei wird die Notwendigkeit des ehrbaren Kaufmannes für eine funktionierende Gesellschaft deutlich. Auf dem Großen Basar werden die Reste eines institutionalisierten Ehrgefühls eruiert, um daraus Möglichkeiten der Charakterbildung in der Moderne zu skizzieren.
Die Beschäftigung mit der Ehre und Charakterbildung entlarvt den Kategorienfehler moderner westlicher Gesellschaften, nämlich abstrakte Systeme und Verfahren allein als vorrangigen Garant für eine gerechte Gesellschaft zu bestimmen. Die Autorin stellt die zentrale Bedeutung der Charakterhaltung als ursächlichen Mechanismus hinter den objektiven Strukturen heraus.
- 11–12 Vorwort 11–12
- 289–304 Literatur 289–304
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- „... auf den Markt gebracht wurden, gesammelt. Der Markt wurde kontrolliert vom sogenannten »Muhtesip ...” „... somit Öffnung der Märkte. Die Gründung der Istanbuler Handelskammer stand 1879 für eine neue ...” „... Ende des Osmanischen Reiches, den Gewerbeverband offiziell aufzulösen (vgl. ebd., S. 72f). »Gemeinsam ...”
- „... »gemeinsamer Werthorizont« ist, um ein Mindestmaß an Integration zu schaffen, was im Weiteren ...” „... sie somit durch die Psychologisierung einen ganzen Markt und eine Berufsgruppe, die ihre eigenen ...”