Zusammenfassung
Mittelbarkeit ist das Stichwort für die veränderte Schreibweise des späten Goethe gegenüber seiner klassischen Phase in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts. Dominierte dort der symbolische Augenblick mit überzeitlicher und unmittelbarer Bedeutung, so sieht sich der alte Goethe durch die Zeitumstände des neuen Jahrhunderts zu einer veränderten Schreibhaltung genötigt. Indirektheit, Spiegelungsverfahren, Reflexivität und das „Dolmetschen" des Augenblicks sind nun die entscheidenden Momente, die sich als Prinzipien der Mittelbarkeit gegenüber einer Direktheit der Aussage verstehen lassen.
Gerhart Pickerodt, der dreißig Jahre als Professor für Neuere deutsche Literatur in Marburg tätig war, geht in sieben Essays diesen neuen poetischen Impulsen des späten Goethe nach und versucht sie exemplarisch zu ergründen.
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- 35–56 Autobiographisches 35–56
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- „... geäußerten Maxime Fausts, die da lautet: „Herrschaft gewinn ich, Eigenthum! / Die That ist alles, nichts der ...” „... Herrschaft und Eigentum, Herrschaft durch Eigentum zusammenbindet und der dem Zusammenhang von Krieg, Gewalt ...” „... isolierte, einzig an das „Eigentum“ gebundene und auf „Herrschaft“ zielende Tat, die nun von Faust gepriesen ...”
- „... mit ihren sozialen Folgen, dem Machtverlust des Adels und dem Beginn bürgerlicher Herrschaft. Goethe ...” „... Menschen und Projekte, während doch bereits sein Grab ausgehoben wird. Sein Herrschaftsanspruch erweist ...”
- „... Konstrukte ihrer über die Gegenstände verfügenden fiktionalen Herrschaft erscheinen zu lassen. Überhaupt ...”