Dike und Physis
Philosophische Studien zu einer Schlüsselkonstellation bei Heidegger, Nietzsche und Heraklit
Zusammenfassung
Die Monographie widmet sich dem Verhältnis zwischen den Kernbegriffen der Δίκη (Dike) und der Φύσις (Physis) innerhalb der vorsokratischen Philosophie und thematisiert ihre fortwirkende Strahlkraft in der Epoche des postidealistischen Denkens. Dabei gewährt die Arbeit einen Einblick in die variantenreichen Pfade der Rezeption Anaximanders und Heraklits bei Marc Aurel, Friedrich Nietzsche und Martin Heidegger.
Es wird gezeigt, dass Heraklit einen innigen Verbund zwischen der Selbstoffenbarungsweise der φύσις und jener bindenden Gesetzmäßigkeit der Gegensätze inauguriert, die er aus dem Wesensbezirk der kosmischen Gerechtigkeit erschließt. Die von Heraklit gedachte Einheit zwischen dem Weltspiel und der Gerechtigkeit fungiert als Distinktionskriterium, auf dessen Basis die spezifischen Hierarchiegewichtungen zwischen Δίκη und φύσις im Denken Marc Aurels, Nietzsches und Heideggers herausgearbeitet werden. Insgesamt soll die These plausibilisiert werden, dass die ausgewählten Philosophen auf die vorsokratischen Konzeptionen der Δίκη zurückgreifen, um der Problematik der Legitimität des Werdens adäquat begegnen zu können.
Schlagworte
Gerechtigkeit Begriffsgeschichte Natur Stoizismus Hybris Kosmos5 Treffer gefunden
- „... ‚Rechtsstreit, Prozeß‘ heißen, weil ‚Recht‘ seiner einfachen Grundbedeutung nach von vornherein einen Vollzug ...” „... Leitthesen Rasch ist des Rechtes Verlauf, wohin es auch käufliche Männer Zerren und schleppen, indem ...” „... Allgemeines ist und Recht Zwiespalt und dass alles geschieht in Übereinstimmung mit Zwiespalt und so auch ...”
- „... Wahrheit und der Mäßigung. Vgl. Hadot, Die innere Burg. Anleitung zu einer Lektüre Marc Aurels, Frankfurt a ...” „... Grundoperation Pierre Hadot in seinem Werk Die innere Burg sehr treffend 943 Marc Aurel, Wege zu sich selbst, VII ...” „... . Buch, Nr. 75, S. 111. 944 Zu Marc Aurels Epiktet-Rezeption vgl. Hadot, Die innere Burg, S. 87–108. 945 ...”
- „... Leben-Wollens bestreiten sie das Recht des jeweils Anderen und suchen den gefügten Raum der Anwesenheit für sich ...” „... bestimmte Anwesen des Anwesenden. Iber stellt mit Recht heraus, dass das Gewähren des Fuges und die ...” „... imaginierten Worten Anaximanders bezeugt, dass es niemals das Recht hatte1059 zu sein – äußert sich als ...”
- „... Seiendes, das ein wahrhaftes Recht hätte zu existieren, der Vergänglichkeit, der Alterung, dem Leiden und ...” „... Recht, diesem Wesen den bekannten Namen zu geben, der von jeher Das bezeichnete, was keine ...” „... ‚metaphysische Burg‘, in die sich Anaximander angesichts der Vielheit des Werdens zurückziehen müsste ...”
- „... ‘ (paradigmatisch in Heideggers Auseinandersetzung mit Anaximander) oder als altgriechischer Name des Rechts ...” „... . Neben Hölderlin19 und Hegel20 kann Nietzsche mit gutem Recht als der herausragende Wiederentdecker ...” „... der Griechen, KSA 1, S. 809f.: „Mit Plato beginnt etwas ganz Neues; oder, wie mit gleichem Rechte ...”