Liebe Freiheit!
Eine ethnographische Szenestudie zum Verhältnis von Nichtmonogamie und Neoliberalismus
Zusammenfassung
Freiheit als Befehl – diesem Paradox widmet sich die vorliegende Studie. „Freie Liebe“, wenn auch als Idee nicht ganz neu, steht heute in einem allumspannenden Zusammenhang, den es früher nicht gab: dem des Neoliberalismus. Wie verhält sich die Freiheit, die Menschen in nichtmonogamen erotischen Beziehungen suchen, zu der Freiheit, die der neoliberale Diskurs propagiert? Das „freie“, ungebundene, stets verfügbare, flexible, dynamische, konsumfreudige Subjekt ist das systemdienliche Persönlichkeitsideal unserer Zeit. „Offen sein für Neues“ gilt als Idealzustand. Ist es nicht so, als folge das Liebesleben so mancher Menschen genau diesem Prinzip, einem versteckten „Befehl zur Freiheit“? Sind sie also wirklich so frei, wie sie meinen? Die Studie sucht mithilfe diverser Theoreme nach Antworten auf diese Kernfragen, wobei sie auf Beziehungs- und Sexualpraxis, Emotionsskripte und Konzepte von Liebe und Freiheit sowie deren Genealogie eingeht. Wesentliche Grundlage ist empirisches Material aus einer ausgedehnten Feldforschung, die sich durch eine große soziale Nähe der Forscherin zu den Protagonisten, ein starkes autoethnographisches Moment und einen partizipatorischen Forschungsprozess auszeichnet. Ort der Forschung, den man in lebhafter Schilderung kennenlernt, ist die „alternative Szene“ einer deutschen Großstadt, was der Fragestellung besondere Brisanz verleiht – denn in dieser Szene ist ein expliziter Wunsch nach Selbstabgrenzung vom neoliberalen Diskurs zu beobachten. Doch gelingt diese auch? Kann sie überhaupt gelingen, und wenn ja, wie?
- 1–12 1 Einleitung 1–12
- 13–80 2 Forschungsfeld 13–80
- 105–142 4 Theoriewerkzeug 105–142
- 419–438 6 Schluss 419–438
- 439–442 7 Anhang 439–442
- 443–444 Danksagung 443–444
- 445–456 8 Quellen 445–456
4 Treffer gefunden
- „... Utopie“326 umgewandelt und als Massenprodukt konsumiert. Sie steht damit von allem Anfang an im ...” „... ! im Leonrodhaus wurde gerade eröff‐ net. An einer Wand hängt ein Stadtplan von München und daneben ...” „... sich rote Punkte um die LMU, die Kunstakademie, das Kreativquartier, das Im‐ port Export, die Kantina ...”
- „... Einleitung Anfänge, Gründe Lande du: geschwächter vogel gehetzt von böen und wind getrieben ...” „... nicht wollen. denn fliegen musst du, weil es dich weht.“ Anfang 2013 begann mir etwas aufzufallen. Oder ...” „... , hatte er mir eröffnet. Auch im weiteren Umfeld schien es zu grassieren: „Ihr habt doch nicht etwa eine ...”
- „... Zur Methodik und meiner Rolle im Feld Was heißt es nun genau, eine ethnologische Feldforschung zu ...” „... Datenauswertung, die Auswahl des Forschungssamples sowie meine Rolle im Feld schildert, reflektiert und ...” „... inszenierten Autor (dessen Schwierigkeiten im Feld in Malinowskis Fall erst viel später publik wurden) läuft ...”
- „... mich im selben Umfeld und am selben Ort. Manchmal kann ich mich dem Mitteilungsbedürfnis meines ...” „... einer jener sozialwissenschaftlichen Begriffe, die zunehmend im populären Sprachgebrauch präsent sind ...” „... ‚Szene‘ beschreiben, wie ich im Folgenden zeigen möchte. Was also ist eine Szene? Der deutsche Soziologe ...”